Mysterium Montis

Wo: Dom zu Arlesheim

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Uraufführung

Mysterium Montis von Carl Rütti

Vesper für Chor, Solisten und Alphorn-Sextett

Dom zu Arlesheim

28. Mai 2016, 19.30 Uhr

Einsiedeln, Klosterkirche

4. Juni 2016, 20.15 Uhr

Brig, Kollegiumskirche

5. Juni 2016, 17 Uhr

 

Carl Rütti zu seinem Werk:

Mysterium Montisdas Geheimnis des Berges. Wer hat nicht schon erlebt, dass der Berg (wie auch das Meer oder der Fluss) ein Geheimnis birgt, das nicht durch sportliches Besteigen gelüftet werden kann.

Schon in biblischen Zeiten erkannten die Menschen dieses heilige Geheimnis der Berge, auch wenn ihre israelitischen Berge keine 4000 Meter erreichten.

„Ich hebe meine Augen zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt. Meine Hilfe ist von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“, singt der Psalmsänger in Psalm 121.

Gott erschien auch Elias auf einem Berg, dem Berg Horeb, und zwar nicht in einem gewaltigen Sturm, Feuer oder Erdbeben, sondern in sanftem lieblichen Säuseln. Von Jesus heisst es, er zog sich in den Nächten auf einen Berg zurück um zu beten. So nahm er einmal auch drei seiner Jünger mit und wurde vor ihren Augen auf dem Berg Tabor verklärt, wobei Moses und Elias neben ihm erschienen.

Vor einigen Jahren hatten Christoph und Claudia Im Obersteg, beide leidenschaftliche Alphornbläser, ein starkes Erlebnis: In einer russisch-orthodoxen Liturgie in Sankt Petersburg erkannten sie eine starke Verwandtschaft zwischen Chorgesang und Alphorn-Ensemble, was sie so sehr faszinierte, dass sie mir eine Komposition für Chor und Alphornensemble in Auftrag gaben. Sie wünschten sich ein liturgisches, Abend füllendes Werk und überliessen mir Thema und Gattung zur freien Wahl.

Ich wählte eine Vesper zum Thema Berg, in deren Zentrum die drei oben geschilderten biblischen Szenen Psalm 121, Elias am Horeb und Jesu Verklärung auf Tabor als Psalmodie stehen. Die übrigen lateinischen Vesperteile (Eröffnung, Hymnus, Magnificat, Fürbitten und Vater unser) entnahm ich dem traditionellen Vesperablauf, wie ich ihn als Klosterschüler noch und noch in Engelberg erlebt hatte. Der wunderschöne Hymnus-Text aus der traditionellen Verklärungs-Vesper O nata lux de lumine (Oh Licht geboren aus dem Licht) erscheint in der Vesper Mysterium Montis erst als Abschluss-Gesang. An Stelle des Hymnus (direkt nach der Eröffnung) erklingt ein reines Alphornstück mit dem Titel Mysterium Montis von der Empore (dem Berg) herab.

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Sehr geehrte Damen und Herrn,

Die vom Komponisten Carl Rütti geschaffene Vesper „Mysterium Montis“ für Chor und Alphorn verbindet in einzigartiger Weise die biblische Welt der Berge mit dem Geheimnis des Alphorns: Wer kennt es nicht, dieses respekteinflössende Horn, das auf den Schultern getragen, hoch in den Himmel ragt und als Symbol unserer Heimat charakterisiert wird. Wo sein Klang über weite Distanzen in den Bergen hörbar ist, hält der Wanderer inne, lauscht und späht, in der Hoffnung, den Alphornisten zu erblicken. Ursprünglich ein Werkzeug der Hirten, um die Kühe zusammenzurufen, diente das Alphorn später auch als Spiel des Abendsegens und in der Besetzung mit Kirchenorgel als Andachtsinstrument. Wo in aller Welt das Alphorn gespielt wird, zieht es die Menschen in seinen Bann, berührt die Herzen und regt an zum Meditieren.

Von den tiefen, dunklen Bassstimmen mächtiger Chöre orthodoxer Liturgien ergriffen, erblickten meine Frau und ich eine Art Seelenverwandtschaft zu den tragenden, tiefen Klängen des Alphorns. Die Musik beider Richtungen zeichnet sich durch Ruhe und grosse Spiritualität aus. Wir fragten uns, ob realisierbar wäre, ein feierlich-kirchliches Werk für Chor und Alphörner zu schaffen, in Ergänzung zu den üblichen Alphornweisen an Alpfesten und den konzertanten Solowerken unterschiedlicher Besetzungen. Carl Rütti hat die Idee mit Begeisterung aufgenommen und das vorliegende Werk geschaffen. Unser wegbegleitender Wunsch zu dieser Komposition war einzig, dass es ein tragendes Werk sein möge, das dem Charakter des Alphorns entspricht, in der Hoffnung, dass die Komposition Verbreitung findet und den Zuhörern ein meditatives Erlebnis bietet.

Ich danke Carl Rütti für die Schaffung dieses Werkes und dem Alphornisten Matthias Kofmehl dafür, dass sie zusammen mit dem Oberwalliser-Vokalensemble unter der Leitung von Hansruedi Kämpfen die Aufführung dieses Werkes möglich machten.

Christoph Im Obersteg

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